Ein Auslandssemester oder -praktikum während der Schul- oder Lehrzeit zu absolvieren, ist schon fast zur Selbstverständlichkeit geworden. Die Corona-Pandemie hat es vielen allerdings schwer gemacht, diesen Wunschzu verwirklichen. Die meisten Grenzen sind nun aber wieder offen und deiner Auslandserfahrung steht nichts mehr im Weg! Vor allem sind es allerdings Schüler:innen und Student:innen, die von einem geförderten Auslandsaufenthalt Gebrauch machen.Aber auch Lehrlinge kommen hier nicht zu kurz — in diesem Beitrage erkläre ich dir, wie und wo Auslandspraktika auch für Lehrlinge möglich sind.
Vorteile von Auslandspraktika für Lehrling und Unternehmen
Ein Praktikum im Ausland zu absolvieren, hat vielerlei Vorteile für dich und dein Unternehmen. Du erweiterst deine Berufserfahrung auf internationaler Ebene und lernst somit nicht nur ein neues Land und eine neue Kultur kennen, sondern lernst auch neues theoretisches Wissen und praktische Techniken. Zudem verbesserst du deine Fremdsprachenkenntnisse und kannst im Ausland Kontakte knüpfen. All diese Errungenschaften kannst du dann in dein Unternehmen einbinden. Das ist natürlich auch für dein Unternehmen von enormem Vorteil. Außerdem, zeichnet sich ein Unternehmen, das seine Lehrlinge ins Ausland schickt, als modern und attraktiv aus und kann zusätzlich die Chance nutzen, neue Kooperationspartner im Ausland zu finden.
Wie Lehrlinge zu Auslandspraktika kommen
Es gibt mehrere Programme, die Auslandspraktika für Lehrlinge fördern. Zwei davon sind x-change und Erasmus+. X-change fördert Lehrlinge aus Tiroler Betrieben. Mit x-change können Lehrlinge nach Deutschland (Baden-Württemberg, Bayern), Frankreich (Elsass), Italien (Lombardei, Provinz Trient, Südtirol), Liechtenstein oder in die Schweiz gehen, um dort ein Praktikum zu belegen. Im Rahmen von Erasmus+ werden Berufspraktika in allen EU-Mitgliedstaaten gefördert. Du kannst dich entweder für einen organisierten Praktikumsplatz bewerben, oder dein Praktikum selbst organisieren. Zweimal jährlich schreibt IFA organisierte Praktika aus. Informationen über Aufnahmekriterien und die erforderlichen Bewerbungsunterlagen findest du hier.
Auslandspraktika finanzieren?
Ins Ausland zu gehen, ist auch immer eine Kostenfrage. Früher waren Auslandsaufenthalte eher etwas, das der reichen Oberschicht vorbehalten war. Da von deiner Auslandserfahrung nicht nur du, sondern auch dein Arbeitgeber und schlussendlich der Staat profitieren, gibt es immer mehr Programme, die Förderungen anbieten. Natürlich wirst du während deines Auslandsaufenthalts weiterhin von deinem Unternehmen bezahlt. Unternehmen, die ihren Lehrlingen ein Auslandspraktikum während der betrieblichen Lehrzeit ermöglichen, können eine Rückerstattung der Lehrlingsentschädigung für den Zeitraum des Praktikums beantragen. Die Höhe der Förderung hängt von Aufenthaltsort und der Aufenthaltsdauer ab. Am besten informierst du dich über Förderungen und Aufnahmekriterien gleich auf den Webseiten der jeweiligen Programme von x-change und Erasmus+ oder bei der AK.
Mit Lehre PLUS Matura ins Ausland
Auch wenn du eine Lehre PLUS Matura machst, soll deinem Auslandsaufenthalt nichts im Weg stehen! Um ein Auslandspraktikum im Rahmen von Lehre PLUS Matura zu absolvieren, musst du dich an die Urlaubszeiten des WIFI halten. Am besten sprichst du dich im Vorhinein mit dem WIFI ab, um zu klären, wann und wie du die Unterrichtszeit, die du verlierst, nachholen kannst. Du kannst den Unterrichtsstoff entweder im Selbststudium oder in einem Ersatztermin nacharbeiten. Des Weiteren brauchst du natürlich auch eine Genehmigung von deinem Arbeitgeber.
Ein Auslandspraktikum zu absolvieren ist ein win:win für alle Beteiligten. Du verbesserst damit deine Chancen am österreichischen und europäischen Arbeitsmarkt. Deshalb darf auch bei Lehre PLUS Matura eine Auslandserfahrung nicht fehlen! Falls du Interesse an einer Lehre PLUS Matura hast, melde dich doch für eine kostenlose Infoveranstaltung an oder melde dich bei Fragen gerne direkt bei mir über Whatsapp, Instagram oder Facebook!