Der Schulbeginn ist meistens mit „speziellen Gefühlen“ verbunden: des einen Freud, des anderen Leid. Für viele ist das theoretische Lernen einfach nicht das Richtige. Doch ein schlechtes Zeugnis ist kein Grund zum Verzweifeln. Bei mir hat es damals nur noch schlechte Noten gehagelt, weshalb ich für mich beschlossen habe, lieber eine Lehre anzufangen. Die Matura wollte ich unbedingt noch zusätzlich machen – da gab es zwei Möglichkeiten: die Berufsreifeprüfung oder Lehre mit Matura. In diesem Beitrag erkläre ich dir, was die wesentlichen Unterschiede der beiden Wege sind.
Lehre mit Matura: Zwei Abschlüsse auf einmal
Wenn du in der Schule schon gemerkt hast, dass du eher praktisch veranlagt bist, dann macht es für dich vielleicht mehr Sinn, eine Lehre anzufangen. Ich war damals absolut nicht der theoretische Lerner und ich war so viel glücklicher und motivierter mit der Lehre! Wichtig ist dabei, dass du die 9-jährige Schulpflicht erfüllt hast, um eine Lehre zu beginnen. Wenn du also beispielsweise gerade auf einer HTL oder HAK bist und merkst, dass du doch lieber eine Lehre anfangen möchtest, ist die Matura nicht verloren. Es gibt immer noch Möglichkeiten, die Matura zusätzlich zu machen oder nachzuholen.
Für die Lehre stehen dir in Tirol über 200 Lehrberufe zur Auswahl. Eine Lehre hat den Vorteil, dass du gleich schon dein eigenes Geld verdienst und Berufserfahrung sammeln kannst. Damit bist du den Vollzeitschülern später einen Schritt voraus. Denn mit der Lehre mit Matura hältst du am Ende zwei Abschlüsse in den Händen: Den Lehrabschluss und dein Maturazeugnis. Anders als in der Schule musst du bei Lehre mit Matura nur in vier Fächern maturieren: Deutsch, Mathe, Englisch und deinem jeweiligen Fachbereich.
Wenn du deine Traumlehrstelle gefunden hast oder schon mitten in der Lehre bist und dich für die Lehre mit Matura interessierst, ist der nächste Schritt für dich eine Infoveranstaltung zu besuchen. Der Vorteil bei Lehre PLUS Matura ist, dass die Kosten für die Matura vom Staat übernommen werden. Außerdem kannst du jederzeit mit den Maturakursen beginnen und hast die Wahl zwischen dem integrierten und dem begleitenden Modell. Beim integrierten Modell stellt dein Arbeitgeber dich für die Zeit im Maturakurs frei. Im begleitenden Modell besuchst du die Maturakurse in deiner Freizeit.
Dein Weg zur Matura mit der Berufsreifeprüfung
Falls du deine Lehre bereits abgeschlossen hast und schon länger im Berufsleben stehst, kannst du die Matura über die Berufsreifeprüfung nachholen. Ebenso wie bei einer Lehre PLUS Matura musst du vier Teilprüfungen aus Deutsch, Mathematik, Englisch und einer Fachbereichsprüfung positiv abschließen. Im Unterschied zur Lehre mit Matura musst du die Kosten der selbst tragen und alle Maturakurse selbst bezahlen. Du solltest dir also wirklich sicher sein, dass du die Matura durchziehen willst. Denn, wenn du zum Beispiel bei der dritten Prüfung durchfällst, geht das Geld und die Matura für alle vorherigen Fächer verloren.
Studieren mit der Berufsreifeprüfung oder Lehre mit Matura
Wenn du dich für die Berufsreifeprüfung oder Lehre mit Matura entscheidest, ist eins sicher: mit Abschluss hältst vollwertiges Maturazeugnis in den Händen! Wenn du danach noch studieren möchtest, kannst du das problemlos tun. Egal ob Wirtschaft oder Medizin, mit der Berufsreifeprüfung oder Lehre mit Matura kannst du dich auf jeden Studiengang an Universitäten und Fachhochschulen bewerben. Ich habe mich für die Lehre mit Matura entschieden, schlichtweg weil ich dadurch keine „Zeit verloren“ habe und die Matura neben der Lehre machen konnte. Die finanziellen Förderungen sind natürlich auch ein großer Vorteil gegenüber der Berufsreifeprüfung. 😉 Danach habe ich noch studiert und zurückblickend war die Lehre mit Matura für mich die beste Entscheidung.
Du siehst also: eine „versemmelte“ Prüfung verbaut noch lange keinen Bildungsweg. Wer will, der kann noch immer den Nobelpreis erhalten 🙂
Falls du noch Fragen zum Thema Lehre mit Matura hast, kontaktiere uns gerne via Facebook, Instagram oder Whatsapp oder melde dich für eine Infoveranstaltung an.